Das Jefferson Memorial in Washington, D.C. wurde zu Ehren des dritten Präsidenten der USA, Thomas Jefferson errichtet.
Im ersten Drittel des 20.Jahrhunderts entwuchs Washington seinem Dasein einer fast provinziell anmutenden Verwaltungshauptstadt und wurde, wie von Pierre L'Enfant schon 1792 konzipiert, zur imperialen Metropole. Die USA waren im Begriff, zur führenden Weltmacht zu werden und statteten ihre Hauptstadt mit entsprechenden Monumenten aus. Zu Anfang der 1930er-Jahre gab es bereits das 1915–1922 errichtete Lincoln Memorial zum Gedenken an Abraham Lincoln und das 1848 begonnene aber erst 1884 fertiggestellte Washington Monument zu Ehren George Washingtons. Auf Anregung Franklin D. Roosevelts (Präsident der Vereinigten Staaten 1933–1945), begannen Gespräche, auch für Thomas Jefferson ein Monument zu bauen. Jeffersons aufklärerische Ideale der Freiheit, Gleichheit und des Fortschritts, waren Roosevelts Antrieb in seinen Bestrebungen Amerika aus den sozialen und wirtschaftlichen Wirren der Großen Depression heraus, zu neuem Selbstbewusstsein und einer sozialeren Gesellschaft zu führen. Folglich sollte dem Autor der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung und dessen Freiheitsidealen ein Denkmal gesetzt werden.
Ausgehend von der Initiative, genehmigte der Kongress im Jahr 1934 den Vorstoß. Der Architekt John Russell Pope (1874–1937), bereits Gestalter des Westflügels der National Gallery of Art bekam den Auftrag, das Denkmal zu planen. Grundsteinlegung war 1939 und es wurde offiziell im Jahr 1943 eröffnet. Der Stil wurde von Anhängern der Moderne als zu konservativ kritisiert. Andererseits erlangte das an das römische Pantheon und die von Jefferson selbst geplante Rotunde der University of Virginia erinnernde Bauwerk große Popularität. 2007 erreichte es beispielsweise den vierten Platz auf der List of America’s Favorite Architecture, die vom American Institute of Architects herausgegeben wird.
Im Inneren steht eine etwa 6,5 Meter hohe und etwa 4,5 Tonnen schwere Bronzestatue von Thomas Jefferson, welche etwa 4 Jahre nach der Eröffnung hinzugefügt wurde. An den Wänden sind Auszüge aus verschiedenen Reden und Schriften Jeffersons eingraviert. Das gesamte Gebäude, am Flussufer des Potomac, wird umsäumt von japanischen Zierkirschen, ein Geschenk der Japaner an die USA im Jahr 1912.