Die Heilig-Geist-Kirche ist eine römisch-katholische Pfarrkirche im 16. Wiener Gemeindebezirk Ottakring. Das in historisierendem Stil gehaltene Sakralgebäude ist die erste Eisenbetonkirche Österreichs.
Die vom Architekten Jože Plečnik entworfene Kirche wurde in den Jahren 1910 bis 1913 erbaut; sie hat die Grundform einer Basilika. Die ursprüngliche Planung der in einem Arbeiterviertel gelegenen Kirche sah einen Versammlungssaal, einen Pfarrhof und ein Mietshaus vor, doch das Projekt wurde in dieser Form nie zu Ende gebracht. Plečnik erprobte in der Kirche den Baustoff Eisenbeton. Im inneren Kirchenraum ersetzte er die Bögen zu den Seitenschiffen durch zwei über 20 m frei gespannte Träger. So entstand statt der klaren Trennung in Mittel- und Seitenschiff eine Art quadratischer Gesamtraum.
Plečnik selbst ging 1911 nach Prag. So wurden etliche ursprünglich geplante Details – Bronzeapplikationen an den Säulen, die Portalfront – nicht mehr ausgeführt. Andere Elemente, wie die Gestaltung der Altarrückwand, stammen nicht von ihm.
Das Bauwerk wurde nach seiner Fertigstellung heftig kritisiert. Der österreichische Thronfolger und Erzherzog Franz Ferdinand bezeichnete sie als Mischung von Russischem Bad, Pferdestall und Venustempel. Heute zählen die Heilig-Geist-Kirche und das Zacherlhaus in der Inneren Stadt zu den international bekannten Werken Plečniks.