Die Predigerkirche ist ein christkatholisches Kirchengebäude in Basel.
Sie entstand 1233 bis 1237 als Kirche eines Dominikanerklosters. Bei einem Umbau von 1262 bis 1269 wurde sie als eine der ersten Kirchen am Oberrhein dem Stil der Gotik angepasst. 1264 erfolgte die Weihe des Chores durch den bekannten Dominikaner Albertus Magnus, Bischof von Regensburg.
1356 zerstörte das Basler Erdbeben grosse Teile der Kirche. Bei Renovationen in den folgenden Jahrzehnten entstanden Fresken von Maria, Johannes dem Täufer und Vinzenz Ferrer. Eine wichtige Funktion hatte das Kirchengebäude 1431 bis 1449 während des Konzils von Basel.
Die so genannte Leutkirche wird vom Chor durch einen teilweise transparenten Lettner getrennt. Der mit Rosenblüten verzierte Taufstein stammt aus dem frühen 15. Jahrhundert und wurde bei einer Ausgrabung bei der Leonhardskirche gefunden. Die Schlusssteine der Gewölbe zeigen schlichte Blattmuster und die Evangelistensymbole.
Der kleine Dachreiter aus Holz wurde 1423 durch einen steinernen Glockenturm ersetzt, an dem mit Blick nach Norden und Süden je ein Christuskopf angebracht ist.
Im Bildersturm von 1529 wurde fast die gesamte Innenausstattung zerstört, und das Kloster wurde aufgelöst. Ab 1614 diente die Leutkirche der französischsprachigen reformierten Gemeinde und wurde vom Chor durch eine Holzwand getrennt. Auf dem Lettner wurde 1767 bis 1769 von Johann Andreas Silbermann eine neue Orgel errichtet, die sich heute auf einer eigenen Empore im Westen der Kirche befindet.
Ab 1684 wurde die Chorraum als Frucht- und Salzlager genutzt. Von 1692 bis 1836 diente der ehemalige Klostergarten als Botanischer Garten der Universität Basel. Die Klostergebäude wurden 1857 abgerissen, und von 1876 bis 1877 wurde die Kirche grundlegend renoviert, um danach der christkatholischen Gemeinde zu dienen.
Zu den Schätzen der Predigerkirche gehören ein vergoldetes Vortragekreuz aus dem Mittelalter sowie drei im Jahre 2003 aufgestellte Ikonen, welche das Jesuskind mit der Muttergottes und die Erzengel Gabriel und Michael zeigen.
Am 26. Mai 1963 erhielt der spätere (2002 bis 2009) Bischof der Christkatholischen Kirche, Fritz-René Müller, in der Predigerkirche vom damaligen Bischof Urs Küry seine Priesterweihe. Nachdem 1986 der damalige christkatholische Pfarrer von Basel, Hans Gerny, zum fünften christkatholischen Bischof der Schweiz gewählt worden war, wurde Müller dessen Nachfolger in Basel, um 2002 selber Bischof zu werden.