Ansgarikirchhof

Orientierung & Geographie

Europa, Deutschland,

Der Ansgarikirchhof in Bremen ist als Teil der innerstädtischen Fußgängerzone ein von Handelseinrichtungen und Bürogebäuden umgebener Platz im Bereich der westlichen Altstadt. Von ihm gehen ab die Obernstraße, die Hutfilterstaße, die Wandschneiderstraße, die Ansgaritorstraße, der Lloydhof als Passage und der Hanseatenhof mit dem Bremer Carrée. Am Platz befand sich die im Zweiten Weltkrieg zerstörte Ansgariikirche, deren Ruine in den 1950er Jahren abgerissen wurde. Dieser gotische Kirchenbau wurde 1243 geweiht und Ende des 14. Jahrhunderts in eine Hallenkirche umgebaut. Die Kirche war Ausgangspunkt der Reformation in Bremen mit der Predigt des Augustinermönchs Heinrich von Zütphen im Jahr 1522. Die Kirchturmspitze diente Carl Friedrich Gauß im 19. Jahrhundert als Vermessungspunkt für die erste Landesvermessung. Hieran erinnert eine Platte auf dem Ansgarikirchhof vor dem Bremer Carrée. Anstelle der Kirche wurde Anfang der 1960er Jahren das Kaufhaus Hertie errichtet. Dieses wurde Ende der 1980er Jahre abgerissen und durch das Bremer Carrée ersetzt. Auf dem Platz befindet sich eine Säule zur Erinnerung an den ersten Erzbischof Bremens, Ansgar von Bremen dem „Apostel des Nordens“, die anlässlich dessen 1.100. Todestages aufgestellt wurde. An der Westseite des Platzes befindet sich das unter Denkmalschutz stehende Gewerbehaus, der Sitz der Handwerkskammer Bremen, erbaut nach den Plänen von Johann Nacke in den Jahren 1616 bis 1621 im Stil der Weserrenaissance, das ursprünglich Wandschneider-, Krameramts- und Hochzeitshaus war. Daneben wurde um 1960 das so genannte Finke-Hochhaus errichtet mit Läden und den Büros des ehemaligen Hochbauamts. Auf dem angrenzenden Hanseatenhof steht das Friedrich-Wilhelm-Bessel-Denkmal. Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Bremen-Mitte