Die Salle Pleyel ist der einzige große symphonische Konzertsaal der Stadt Paris. Gegründet wurde die Salle Pleyel am 19. Oktober 1827 durch den aus Österreich stammenden Komponisten und Klavierfabrikanten Ignaz Josef Pleyel zunächst als Salon. 1839 entstand dann ein eigenes Gebäude, das von seinem Sohn Camille Pleyel geplant wurde. Der heutige an der Rue du Faubourg-Saint-Honoré im 8. Pariser Arrondissement befindliche Bau entstand 1927 nach Plänen des Architekten Gustave Lyon im Stil des Art déco. Die Salle Pleyel wurde zwischen 2002 und 2006 unter der Leitung des Architekten Francois Ceria und nach Berechnungen der Akustiker Russel Johnson und Tateo Nakajima des New Yorker Büros Artec Consultants für insgesamt 33 Millionen Euro auf Rechnung des Unternehmers Hubert Martigny, eines Mitbergünders des Beratungskonzerns ALTRAN, renoviert und modernisiert. Dabei wurde die Zahl der Sitze von 2.370 auf 1.913 verringert, das Raumvolumen um 20 Prozent erhöht und gleichzeitig die akustische Qualität verbessert. Um die Baumaßnahmen hatte es einen jahrelangen erbittert geführten Streit gegeben, der durch die frühere Direktorin der Salle Pleyel Carla Maria Tarditti ausgelöst wurde.
Die neue Salle Pleyel wurde im September 2006 mit einer Aufführung von Gustav Mahlers „Auferstehungs-Sinfonie“ durch das Orchestre de Paris unter der Leitung seines Chefdirigenten Christoph Eschenbach wiedereröffnet. Der Konzertsaal wird von einer Filiale der öffentlichen Cité de la musique betrieben. Sie hat den Komplex von Martigny auf fünfzig Jahre gemietet und wird ihn danach für einen Euro kaufen können. Die Salle Pleyel ist ständige Spielstätte für das Orchestre de Paris und das Orchestre philharmonique de Radio France. Außerdem gibt es einen mehrjährigen Vertrag mit dem London Symphony Orchestra.