Seine-Saint-Denis

Orientierung & Geographie

Europa, Frankreich,

Seine-Saint-Denis [sɛnsɛ̃dˈni] ist ein französisches Département mit der Ordnungszahl 93. Die Nummer 93 weicht von der alphabetischen Reihenfolge ab, weil Seine-Saint-Denis erst 1968 durch die Zusammenlegung von Teilen des Départements Seine (75) und Teilen von Seine-et-Oise (78) entstand. Die Nummer 93 wurde vom ehemaligen Département Constantine (Algerien) übernommen. Es grenzt nordöstlich an Paris. Sitz der Präfektur ist Bobigny, Unterpräfekturen sind Le Raincy und Saint Denis. Das Département gehört zur Region Île-de-France und macht einen bedeutenden Bevölkerungsteil des Ballungsraums Paris aus; die Bevölkerungsdichte ist sehr hoch. Zusammen mit den Départements Hauts-de-Seine und Val-de-Marne bildet Seine-Saint-Denis einen Ring um die Stadt Paris, der la petite couronne („kleine Krone“) genannt wird. Die drei Départements bilden die so genannte banlieue („Bannmeile“), also die einwohnerstarken Vorstädte von Paris, die wegen ihrer sozialen Probleme bekannt sind. Es war geplant, 2004 im Département Seine-Saint-Denis eine Weltausstellung zu veranstalten. Die Pläne wurden jedoch aus finanziellen Gründen verworfen und die Veranstaltung abgesagt. Im Oktober/November 2005 geriet das Département in die Schlagzeilen aufgrund dort eskalierender, tagelanger Krawalle vorwiegend jugendlicher Bewohner. Die Unruhen begannen in der Vorstadt Clichy-sous-Bois. Die Bewohner nennen ihr Département oft nur kurz le neuf-trois („das Neun-Drei“, in Anlehnung an die Nummer), weil der eigentliche Name und auch die Zahl Dreiundneunzig (französisch quatre-vingt-treize) umständlich zu sprechen sind.