Flottmann-Hallen

Orientierung & Geographie

Europa, Deutschland,

Die Flottmann-Hallen sind ein Kultur- und Veranstaltungszentrum in Herne und Teil der Route der Industriekultur. Die Flottmann-Hallen wurden 1908 als Produktionsstätte für die Flottmann-Werke geplant und errichtet. Der Entwurf in vom Jugendstil beeinflusster Reformarchitektur stammte von den Dortmunder Architekten Georg Schmidtmann und Julius Klemp. Hier arbeiteten bis zu 1.000 Menschen in Tag- und Nachtschichten. Der Standort wurde 1983 stillgelegt. Die Fabrikgebäude wurden größtenteils abgerissen, nur Ausstellungs- und Versandhalle, Schmiede und Schlosserei blieben erhalten. Die bestehende Anlagen wurden unter Denkmalschutz gestellt und so vor dem Abriss gerettet. Im Sommer 1985 entschloss sich die Stadt Herne, das Baudenkmal künftig als öffentliches Kultur- und Veranstaltungszentrum zu nutzen. Im Oktober 1986 wurden die Hallen der Öffentlichkeit als Kulturzentrum übergeben. Zwischen 1997 und 2000 wurde dort im 14-täglichen Rhythmus über 70 Folgen der WDR-Talkshow Mittwochs mit … produziert. Die Herner Flottmann-Hallen sind heute unter anderem eine Spielstätte der RuhrTriennale. Blickfang der 2008/10 entstandenen Parkanlage, nach erfolgter Sanierung und Anlage eines Naherholungsparks auf dem ehemaligen Gesamtareal, ist ein schmiedeeisernes Jugendstil-Tor, das von Carl Weinold entworfen und von Heinrich Flottmann für sein Werksgelände gekauft wurde. 1967 stifteten die Flottmann-Werke das Tor der Stadt Herne. Dieses stand lange Zeit im Park bzw. im Haupthof des Schloss Strünkede und befindet sich nun (2010) restauriert unter einem extra geschaffenes Rahmen aus Beton und Glas. Von 2008 bis 2010 wurde der gesamte Außenbereich hinter den Hallen mit großem Aufwand umgestaltet. Nach Abschluss im Sommer 2010 wurde das weitläufige Außengelände u. a. um einen Skulpturenpark erweitert (darunter Arbeiten von Heinrich Brockmeier Zeit des Schweigens, Peter Schwickerath, Stahlschitt, Reiner Seliger, sesto und Andreas Bee, Homburger).