Dominus flevit (lat. „Der Herr weinte“) ist der Name einer kleinen römisch-katholischen Kirche auf dem Ölberg in Jerusalem. Sie gehört dem Orden der Franziskaner (OFM), wurde 1955 nach den Plänen Antonio Barluzzis auf den Fundamenten einer byzantinischen Kirche aus dem 6. Jahrhundert erbaut und erinnert an die Trauer Jesu im Wissen um die kommende Zerstörung Jerusalems. Links vom Haupteingang sind die Reste eines christlichen Mosaiks aus byzantinischer Zeit erhalten, die beim Neubau der heutigen Kirche freigelegt wurden. HIerauf sind einige sehr seltene Motive (z.B. eine durchstochene Perle in Anlehnung an das entsprechende Gleichnis Jesu) besonders sehenswert. Architektonisch augenfällig ist die Tränenform der Kuppel. An den vier Seiten der Kuppel hat der Architekt „Tränenvasen“ verbaut, womit er auf einen Brauch aus seiner Heimat, die letzte Träne eines Sterbenden in besonderen Gefäßen aufzubewahren, anspielt.
Anders als sonst bei christlichen Kirchen üblich ist die Dominus Flevit nicht nach Osten ausgerichtet, sondern nach Westen, in Richtung der im christlichen Glauben die Erlösung darstellenden Grabeskirche. Die Kirche - in Form einer stilisierten Träne - ist vor allem durch Innenaufnahmen bekannt: Durch ein Fenster hinter dem Altar fällt der Blick auf die Altstadt mit dem Felsendom.