Die Mnajdra ist ein herausragendes Ensemble von Tempeln aus der Vorzeit Maltas. Es besteht aus dem Doppeltempel mit dem für maltesische Großtempel typischen ahornblattförmigen, fünfteiligen Aufbau und einem separaten älteren, daher nur dreiteiligen Tempel. Der Kultplatz wurde von der Zebbug- bis zur Tarxien-Phase genutzt. Der Doppeltempel existiert seit der Ġgantija-Phase der Tempelkultur (3.800 v. Chr.).
Die Mnajdra liegt an der Südwestküste Maltas, oberhalb der Hamrija Bank, auf einer Terrasse im Felshang. Nur 500 m entfernt, auf dem Hochplateau, liegt der Kultplatz Ħaġar Qim. Vor 6000 Jahren war hier aufgrund des niedrigeren Wasserstandes der einzige flache Küstenstreifen an der Südwestküste Maltas. Die Buchten gaben Wasserfahrzeugen Anlegemöglichkeit und gestatteten den Aufstieg zur Tempelterrasse. Über den Bereich von Mnajdra bestand eine kurze Verbindung zur fünf Kilometer entfernten, winzigen jedoch 60 m hohen Felseninsel Filfla, auf der Funde prähistorische Scherben (allerdings aus dem Chalkolithikum) gemacht wurden.