House of the Vestal Virgins

Orientierung & Geographie

Europa, Italien, Rom

Das Haus der Vestalinnen (lateinisch: Atrium Vestae) war ein prunkvolles Wohngebäude auf dem Forum Romanum, also dem historischen Forum in Rom, Italien. Es war Wohnsitz der Priesterinnen der Vesta, der Vestalinnen, und befand sich in direkter Nachbarschaft zum Tempel der Vesta. Es handelte sich um eine zweigeschossige Villa, die mit Marmorfußböden und Wandverkleidungen ausgestattet war. Im Innenhof der Villa, der mit Marmorstatuen der ranghöchsten Vestalinnen umsäumt war, befindet sich ein Wasserbecken. Zur Zeit des Augustus wurde das Haus der Vestalinnen durch Einbeziehung der bisher vom Pontifex Maximus bewohnten Domus publica erweitert. Nach der Zerstörung durch den Brand Roms 64 n. Chr. wurde der heute sichtbare Bau begonnen, der in der Kaiserzeit mehrmals renoviert und umgebaut wurde. Die Vestalinnen waren die einzigen weiblichen Priesterinnen Roms. Sie hüteten das ständig brennende heilige Feuer im benachbarten Tempel der Vesta und übten ihr Amt 30 Jahre lang aus. In dieser Zeit durften sie nicht heiraten. Unzucht mit Vestalinnen galt als Inzest und wurde dementsprechend bestraft (Juvenal (Decimus Iunius Iuvenalis): Satiren (Saturarum libri V - Fünf Bücher Satiren; wahrscheinlich nach 96 verfasst). Stuttgart [1969] 1994, 4. Satire, Anmerkung 3, S. 176). Nur der Kaiser und die Vestalischen Jungfrauen durften innerhalb der Mauern Roms bestattet werden (King, Ross: Das Wunder von Florenz. Architektur und Intrige: Wie die schönste Kuppel der Welt entstand [2000]. München 3. Auflage 2001, S. 39). Seit dem 27. Januar 2011 ist die renovierte Anlage wieder für die Öffentlichkeit zu besichtigen.